Du bist mit deiner Sucht an einem Punkt angekommen, an dem sich etwas ändern muss? Oder du bist schon weiter, auf der Zielgeraden einer Therapie, hast vielleicht gerade eine Reha abgeschlossen?
Wo du auch stehst: Dein neues Leben kann jetzt beginnen.
Du fragst dich:
- Wie geht es jetzt weiter?
- Was sind die konkreten nächsten Schritte?
- Worauf kommt es im Alltag jetzt besonders an?
- Wie finde ich Menschen, die mich wirklich weiterbringen?
Du kannst es schaffen, wenn du es wirklich willst
Mit kleinen Schritten zu großen Zielen- Mehr Selbstbewusstsein im Alltag
- Unbeschwert auf andere zugehen können
- Innere Motivation spüren
- Wertschätzung erleben
- Eigene Stärken neu entdecken
- Neue Projekte in Angriff nehmen
- Gerne im eigenen Körper zuhause sein
- Endlich wieder lachen können
Wir wissen, wovon wir reden
Das sind unsere ErfahrungenIch bin Alexandra, 30 und seit 2 Jahren im Freundeskreis
Mein Freundeskreis bringt mir Sicherheit und Hilfestellung, dadurch habe ich Stabilität und Mut zu Neuem. Seit ich den Freundeskreis besuche, bin ich selbstsicherer und will meine Erfahrungen teilen. Mein Freundeskreis half mir bei einem Neuanfang mit einer Umschulung.
Ich bin Alexandra, 30 und seit 2 Jahren im Freundeskreis
Mein Freundeskreis bringt mir Sicherheit und Hilfestellung, dadurch habe ich Stabilität und Mut zu Neuem. Seit ich den Freundeskreis besuche, bin ich selbstsicherer und will meine Erfahrungen teilen. Mein Freundeskreis half mir bei einem Neuanfang mit einer Umschulung.
Von der Reha in den Freundeskreis
Mein erster Tag nach der Reha war aufregend, alles war so „neu“ und greifbar. Ich war überdreht und gleichzeitig sehr müde. Zugleich hatte ich Angst vor einem Rückfall, Angst davor mich nicht im Griff zu haben, Angst vor Überforderung. Dem Reden habe ich viel zu verdanken – ich habe für mich entdeckt, dass Reden der Schlüssel zur Teilzufriedenheit ist. Ich reflektiere mich oft selbst, um zu verstehen wo ich im Moment stehe.
Mein neues/anderes ICH ist meine Motivation. Ich mag mich wie ich bin und meine Ziele wie Umschulung, Beruf, Hobby und mein Freundeskreis helfen mir dabei.
Vor den Freundeskreisen war ich unsicher, stark rückfallgefährdet und allein (einsam) ohne Ziele.
Mein Freundeskreis und ich
In der Entzugsklinik (Motivation und Stabilisierung) habe ich 2-3 Wochen gebraucht, bis ich mich das erste Mal für eine Selbsthilfegruppe interessiert hatte und gesucht habe. Durch die Vorstellung von zwei Freundeskreisleitern in der Entzugsklinik bin ich auf die Freundeskreise gestoßen. Schließlich habe ich aufgrund von Empfehlungen von Selbsthilfegruppenmitgliedern und Therapeuten/Ärzten einen Freundeskreis aufgesucht. Ich bin völlig urteilsfrei/unvoreingenommen in die Gruppe gegangen. Und trotzdem war es angenehmer als ich dachte. Bei der ersten Begegnung waren alle warm, ruhig, herzlich, offen und doch zurückhaltend, genau wie ich es brauchte. Die Leute in meinem Freundeskreis sind kunterbunt. Die Menschen sind so verschieden und doch sitzen sie an einem Tisch (mich inbegriffen). Mir gefällt der Freundeskreis, weil es offen und herzlich zugeht und weil wir uns gegenseitig helfen und immer wieder voneinander lernen.
Ich besuche Seminare und Helferabende und nutze auch die Freizeitangebote in der Gruppe.
Meine wichtigsten persönlichen Erfahrungen sind: Wissen und Erfahrung weitergeben, reden, Hilfe geben und annehmen.
Wie sich mein Leben seither verändert hat
Heute bin ich stabiler, selbstsicherer und habe Freude am Leben. Mit Hilfe meines Freundeskreises habe ich Stabilität in meinem Alltag gefunden. Außerdem habe ich Mut Neues zu wagen und Verantwortung zu übernehmen. Ich werde unterstützt, indem die Freundeskreismitglieder zuhören, verstehen, helfen, reden, reden lassen und bedrohliche Situationen bzw. Rückfallgefahr ansprechen und besprechen.
Jeden Donnerstag nach der Schule gehe ich das Besprochene aus der Selbsthilfegruppe nochmal im Kopf durch und versuche es in meinem Alltag umzusetzen.
Mein Rat:
Du solltest Dir erst Zeit für Dich selbst nehmen und dann Menschen zum Reden finden und Step by Step voran gehen.
Ich bin Markus, 33 und seit 4 Jahren im Freundeskreis
Mit Hilfe des Freundeskreises kann ich wieder selbstbewusst leben!
Ich bin Markus, 33 und seit 4 Jahren im Freundeskreis
Mit Hilfe des Freundeskreises kann ich wieder selbstbewusst leben!
Von der Reha in den Freundeskreis
Nach der Reha hatte ich keine Ängste, ich war das erste Mal seit langem optimistisch, trotzdem fehlte mir anfangs der wöchentliche Kontakt zur Therapiegruppe. Ich konnte stark bleiben, weil ich mir immer wieder die positiven Auswirkungen der Reha anschaue und weil ich ein Ziel vor Augen habe, nämlich ein zufriedenes abstinentes Leben zu führen.
In meinem Leben vor dem Freundeskreis hatte ich wenig Selbstbewusstsein, ich war dem Gruppenzwang meiner Kumpels ausgesetzt, mein Alkoholkonsum war zu hoch und meine Freizeitgestaltung war nicht konstruktiv.
Mein Freundeskreis und ich
Meine Freundeskreisgruppe hat eine besondere Bedeutung für mich, denn sie hilft mir dabei, ein abstinentes Leben zu führen.
Ich habe einiges unternommen, um mein Leben zu ändern. Dabei habe ich Freunde aussortiert (Kontakte abgebrochen), weniger Zeit mit Personen verbracht, die einen negativen Einfluss auf mich hatten, bin aktiver in anderen Freizeitbereichen und ich habe mehr im Freundeskreis mitgearbeitet.
Meine tägliche Motivation sind meine Ziele, die ich mir vor Augen führe und die Freude an meinem Job.
Aufmerksam geworden auf den Freundeskreis war ich durch das Gespräch bei der Caritasberatungsstelle Wangen. Wegen viel Druck seitens der Familie und des Arbeitgebers ging ich zum Freundeskreis.
Meine Ängste zu Beginn: die Offenheit, die erwartet wurde und mögliche Kritik der anderen Gruppenmitglieder. Diese Ängste haben sich nicht bewahrheitet. Der erste Freundeskreisabend war positiv, ich erlebte eine herzliche und warme Begrüßung durch die anderen Teilnehmer. Mir gefällt es im Freundeskreis: Immer guter Austausch mit Gleichgesinnten und ein gutes und freundschaftliches Vertrauensverhältnis untereinander. Die Teilnehmer sind offen, herzlich, einfühlsam, verständnisvoll und vertrauensvoll. Es lohnt sich im Freundeskreis zu sein, weil ich dort so sein darf und angenommen werde, wie ich bin. Ich bin ein Teil meiner Gruppe.
Ich nutze folgende Angebote: wöchentlicher Gruppenbesuch, Seminare, Mitgliederversammlung, Freundeskreisleitertag, Ausflüge und das Grillfest.
Meine bedeutendsten Erkenntnisse sind: Immer mein Ziel vor Augen haben und mein Selbstbewusstsein stärken: ich bin ein wertvoller Mensch, auch mit meinen Schwächen.
Wie sich mein Leben seither verändert hat
Es geht mir heute sehr gut, unter anderem dank meines Freundeskreises.
Die Mitglieder des Freundeskreises helfen mit guten und aufbauenden Gesprächen, dem wöchentlichen Kontakt und mit humorvollen und unterhaltsamen Stunden. Mein Freundeskreis ist seit 4 Jahren fester Bestandteil meines Alltages; der Donnerstag ist einfach Freundeskreisabend!
Mein Rat:
Unbedingt Selbsthilfegruppe aufsuchen und Mitglied werden bei den Freundeskreisen!
Ich bin Melanie, 32 seit 4 Jahren im Freundeskreis
Die Freundeskreise sind mein Ventil, ich lasse meine Probleme in der Gruppe und kann somit den Druck von mir nehmen und meine zufriedene Abstinenz aufrechterhalten.
Ich bin Melanie, 32 seit 4 Jahren im Freundeskreis
Die Freundeskreise sind mein Ventil, ich lasse meine Probleme in der Gruppe und kann somit den Druck von mir nehmen und meine zufriedene Abstinenz aufrechterhalten.
Von der Reha in den Freundeskreis
Chaotisch, keine Struktur und nicht der Mensch, der ich eigentlich bin, das beschreibt mein Leben vor der Therapie und vor meinem Freundeskreis.
Mein erster Tag nach der Reha war normal, wie jeder Tag, denn ich war darauf vorbereitet durch meine lange Therapie und den sofortigen Anschluss in der Gruppe. Meine größte Angst Zuhause war, wieder schwach zu werden und den Willen nicht zu haben, „Nein“ zum Alkohol sagen zu können.
Für mich ist ein entscheidender Schritt, um nicht unterzugehen, dass ich konsequent keinen Alkohol im Haus habe und wenn es mir nicht gut geht, meide ich meine Gefahrenstellen. Der wichtigste Punkt ist vor allem Kontakt zu suchen und über meine Probleme zu reden, damit die sich nicht anstauen.
Mein Freundeskreis und ich
Durch den Mann meiner Mutter, selbst Freundeskreisleiter, bin ich auf die Freundeskreise aufmerksam geworden. Ich habe noch während der Therapie (betreutes Wohnen) an verschiedenen Orten Freundeskreise aufgesucht. Ich hatte niemanden Neutrales, da ich aus meinem alten Umfeld raus bin und in eine neue Stadt gezogen war. Ich suchte Sicherheit und Struktur und das fand ich im Freundeskreis. Ich fürchtete mich vor Gerede hinter dem Rücken und davor, dass die Gruppe mir nichts bringt. Das Gerede macht mir jetzt aber nichts mehr aus, denn es ist nur Austausch über Erfahrungen und die Gruppe ist für mich eine Bereicherung. Zuerst war es komisch, seit ich aber lernte zu vertrauen, ist es schön und tut gut.
Meine Motivation ist mein Stolz auf mich selbst und auf den Weg, den ich schon gegangen bin. Mit allem, was ich mir neu aufgebaut habe.
Die Menschen in meinem Freundeskreis würde ich als herzlich, sensibel, lieb, hilfsbereit, aber auch ehrlich und direkt beschreiben. Ich bin gerne ein Teil des Freundeskreises, da dort so viele verschiedene Menschen sind und alleine diese kennen zu lernen ist eine schöne Bereicherung.
Aus dem Angebot nutze ich den regelmäßigen Gruppenbesuch und, wenn es beruflich und zeitlich geht, auch FK-Kegeln und Seminare. Aus dem Freundeskreis habe ich mitgenommen, dass ich nur Zugang zu einem Menschen erhalte, wenn er das auch möchte, und dass sich jedes Problem lösen lässt.
Wie sich mein Leben seither verändert hat
Heute kann ich sagen, mir geht es gut, ich habe eine zufriedene Abstinenz und arbeite an meiner weiteren Entwicklung. Ich schaffe es mit Hilfe meines Freundeskreises, meine Abstinenz aufrecht zu erhalten, indem sie mir immer Mut zusprechen und mir raten einen Schritt nach dem anderen zu gehen. Ich habe die Selbsthilfegruppe leicht in meinen Alltag eingebaut, da ich vereinzelt zu Gruppenmitgliedern privaten Kontakt habe, mit denen ich dann auch Dinge bespreche und unter anderem auch meine Freizeit verbringe.
Mein Rat:
Kontakt zu mehreren Selbsthilfegruppen suchen, um die richtige Gruppe für sich zu finden. Und vor allem auch sich selbst so viel Zeit zu geben und zu nehmen, wie man braucht, um auf die Beine zu kommen und wieder zu sich selbst zu finden.
Ich bin Max, 20 und seit Frühjahr 2018 im Freundeskreis
Mein Freundeskreis hilft mir sehr gut, weil sie mich verstehen und mir Tipps und Tricks für den Suchtdruck geben. Ich kann mich mit Menschen austauschen, die mich verstehen und ich bin auch schon ein paar kleine Schritte weitergekommen.
Ich bin Max, 20 und seit Frühjahr 2018 im Freundeskreis
Mein Freundeskreis hilft mir sehr gut, weil sie mich verstehen und mir Tipps und Tricks für den Suchtdruck geben. Ich kann mich mit Menschen austauschen, die mich verstehen und ich bin auch schon ein paar kleine Schritte weitergekommen.
Von der Reha in den Freundeskreis
Hey Dude und Dudine, in diesem Text möchte ich euch meinen Verlauf in die Sucht erklären und euch davor auch warnen, weil wie Ihr es dann später im Text nachlesen könnt, können Drogen euch vieles kaputt machen, wenn nicht sogar euer Leben zerficken. Es ist ganz schön komisch so was mal selber zu schreiben, aber naja drauf geschissen. Es fing vor ca. 4 Jahren, als ich 16 Jahre alt war, mit meinem 1. Joint an. Als ich mit meinem damaligen besten Bro beim Basketballspielen war, meinte er beim Kippe rauchen, er hätte was dabei, natürlich will man ja cool sein, also habe ich zu ihm gesagt, dass er die Lunte anhauen soll. Als wir fertig gesmoked hatten war ich verdammt high, viele sagen dass man beim ersten Mal nichts merkt, find ich aber völlig behindert. Ich mein beim ersten Mal Sex bist du doch auch gekommen oder? Egal gehen wir mal aufs Wesentliche zurück. Am Anfang meiner Kifferzeiten war es vielleicht 1-mal im Monat, wenn überhaupt. Doch dann, so ein halbes bis dreiviertel Jahr später, wurde es mieser, denn da fing es dann mit dem wöchentlichen Kiffen an. Meist waren es nur so 2-3 g, was wir in der Woche rauchten, also so gut wie nichts im Vergleich zu später. So ab 2015 habe ich dann täglich ca. einen Fuchs verraucht, vor der Schule, während der Schule, nach der Schule, dann daheim mit Freunden und dann ging ich pennen. Also im Endeffekt war ich schon zu dem Zeitpunkt dauerstoned. Aber meistens habe ich mit meinem damaligen besten Bro gebufft, weil es mit ihm immer am besten war und er verdammt gut bauen konnte und ich halt nicht. Immer wenn wir was geraucht haben, dann haben wir entweder FIFA gezockt oder CoD, was dann auch auf die KD in CoD ging... war halt nicht so geil. Genauso beschissen war es dann, wenn du einen neuen Dealer suchen musstest, weil dein anderer von den Bullen gefickt wurde und du nur den Dealer hattest, weil er verfickt noch mal gut war. Du kennst das glaub ich auch selber mit den ganzen Abfickern, die dann für einen Fuchs höchstens 1,5 g geben, diese Wichser. Deshalb haben wir dann selber angefangen zu dealen, zumindest für eine kurze Zeit. Da ich zu dem Zeitpunkt noch in einem Dorf wohnte und man dort vielleicht einmal jedes Schaltjahr Bullen sieht, war es perfekt. Wir waren die einzigen Dealer in dem Dorf und die Leute haben es uns aus der Hand gefressen. Doch dann wurde unser Großdealer gefickt und wir hatten niemand mehr der uns eine Menge auftreiben konnte. Bis zu diesem Zeitpunkt war noch privat alles cool, meine Familie wusste von der Kifferei noch nichts, was auch gut so war. Dann zog ich Mitte 2015 um, was dann dazu geführt hat, dass ich mehr konsumiert hab, aber meistens nur allein, weil ich dort so gut wie niemanden kannte. Der Umzug war ein einziger großer Scheiß, mit dem ich nicht klar kam, keine Freunde in der Nähe, niemand den ich kenne außer meiner Mum und ihr Freund. Egal, Du bist ja kein Psychologe der sich den Scheiß, was ich schreib, reinzieht, um mir zu helfen, der Text soll dich ja informieren und nicht langweilen. Seit dem Umzug habe ich dann so fast 5 g am Tag geraucht, bis ich dann mit der Schule fertig war. Dann fing ich ein FSJ (Freiwilliges scheiß Jahr) an. Somit bekam ich Kohle und konnte logischerweise mehr rauchen nicht wahr?!? Nee, eben nicht, war voll fürn Arsch, weil ich dann mal schnell 500 € in den Miesen war. Ja, gut waren zu der Zeit auch 7 g am Tag, weil ich es zu dem Zeitpunkt schon brauchte, es war einfach so geil, nach der Arbeit einen durchzuziehen. Das zog sich dann bis Anfang 2016 als mein Vater starb. Dann wurden es 10 g am Tag und ich ging auch nicht mehr regelmäßig arbeiten, um Zuhause zu kiffen. Bis ich halt mal gar nicht mehr zur Arbeit ging und nur noch daheim war, um zu kiffen. Dann bekam es meine Mutter irgendwann mit, weil sie mein Weed gefunden hat und mich gefragt hat was das sei. Ich war gleich offen und ehrlich zu ihr, was besser war. Ich habe zwar einen Einlauf bekommen und sie hat mir das Gras weggenommen, ich holte es mir aber zurück, indem ich einen Beutel voller Oregano und Scheiß gemischt hab, bis es gleich aussah und nahm mir dann mein geliebtes Weed wieder. Meine Mutter verbreitete dann die Nachricht in meiner ganzen Familie, bis mich alle nur noch als Junkie abstempelten. Im September 2016 war ich dann für 2 Monate clean bis zu meinem l9.ten Geburtstag, wo ich wieder gekifft habe, somit fing ich wieder an einen Fuchs am Tag zu rauchen. Bis so ungefähr bis März, dann war ich einen Monat clean, aber kiffte danach wieder. Also ich habe es da schon ein paar Mal probiert mit dem Kiffen aufzuhören, habe es aber nie geschafft. Irgendwann Mitte 2017 habe ich dann angefangen Geld von meiner Verwandtschaft zu stehlen, weil ich Geld für Weed brauchte, was aber auch irgendwann rauskam, denn es kommt alles irgendwann raus, egal was. Auf jeden Fall war es dann ein riesiges Geficke im privaten Umfeld und mit meinen Kumpels. Zu der Zeit habe ich dann auch andere Drogen ausprobiert wie Teile, MDMA, Koks, LSD und PEP, was aber nicht lang von Dauer war. Ab da wurden dann auch die Bullen auf uns aufmerksam, denn wir haben nicht nur gekifft, sondern auch vertickt, um dadurch möglichst schnell an viel Geld zu kommen. Ist aber dann echt scheiße gelaufen, von diesen „Freunden" sind jetzt 6 im Knast und einer starb. Deswegen, ich kenne Menschen, die mittlerweile an der Nadel hängen und für einen Schuss jemanden töten würden, worauf man echt nicht stolz sein kann, wenn man selbst so sein Leben fickt. Ich habe schon viele echte Freunde durch die scheiß behinderten Drogen verloren und das ist was, das ich echt niemandem wünsche. Egal, zurück zum Wesentlichen, denn ich glaube nicht dass dich das mega interessiert. So gegen Ende 2017 bis Anfang 2018 habe ich es geschafft nicht zu kiffen, es hielt zwar 4 Monate aber ich habe dann wieder angefangen. Doch dann ging ich im April in die Entzugsklinik und bin seit diesem Zeitpunkt auch clean und hoffentlich bleibe ich es auch.
Als ich entlassen wurde, war der Jungessellenabschied meines Schwagers, also war es eine super Ablenkung und ein wirklich guter Tag, wenn nicht sogar einer der schönsten Tage in den letzten 2 Jahren. Deswegen habe ich die ersten paar Tage gut erlebt ohne jeglichen Suchtdruck. Meine größte Angst war es, wieder rückfällig zu werden und somit alles hinzuschmeißen, was ich mir in den paar Wochen aufgebaut habe, wenn ich das mal so sagen darf. Ich wollte nicht ins alte Fahrwasser gelangen. Ich hatte Angst mich nur wieder zu enttäuschen und nicht nur mich, auch meine Angehörigen zu enttäuschen. Ich hatte Angst, dass ich nicht die Leistung bringe, die von mir verlangt wurde.
Mein Freundeskreis und ich
Ich wurde durch die Diakonie auf die Freundeskreise aufmerksam. Meine Beraterin von der Diakonie gab mir einen Flyer mit, wo ein paar Gruppen draufstanden und so besuchte ich dann mal den Freundeskreis. Ich wollte in erster Hinsicht mich nur mal umschauen, wie es in einem Freundeskreis abläuft. Natürlich wollte ich auch in eine Selbsthilfegruppe, weil ich mich dort mit Menschen austauschen kann, die mich verstehen. Es hat mir dann auch sehr gut gefallen und durch die Tipps und Tricks kam ich auch schon ein paar kleine Schritte weiter. Es war am Anfang etwas beschwerlich, denn meine Mutter und ihr Lebensgefährte waren dabei und wenn nur einer von ihnen dabei ist, kann ich nicht offen sprechen, deswegen war das erste Treffen im Freundeskreis sehr, sehr schwer für mich.
Jede Erfahrung mit meinem Freundeskreis war bis jetzt wichtig für mich. Ich kann jetzt nicht wirklich behaupten, dass die eine Erfahrung wertvoller ist als eine andere Erfahrung, aber ich sag es mal so, die wichtigste Erfahrung ist, ich bin nicht allein.
Wie sich mein Leben seither verändert hat
Ich habe zwar manchmal immer noch das Verlangen zu kiffen, aber ich lerne gerade damit umzugehen. Die Selbsthilfegruppe „Freundeskreis" hilft mir damit sehr gut, weil sie mich verstehen und mir Tipps und Tricks für den Suchtdruck geben. Deswegen kann ich allen suchtkranken Menschen plus Angehörigen diese Gruppe nur empfehlen.
Was ich jetzt noch sagen will ist was ich mir durch die Drogen alles kaputt gemacht hab und zwar habe ich mein privates Leben sowie mein privates Umfeld zerstört, weil du nicht nur dich abfickst, sondern du ziehst auch deine ganze Familie in die Scheiße mit rein. Bei mir war es so, dass ich nicht nur meine Familie, sondern alle um mich herum entweder belogen oder betrogen hab, in manchen Fällen sogar beides. Am Anfang habe ich es auch nicht geglaubt, dass es meiner Familie auch scheiße damit geht, aber deiner Familie geht es damit wenn nicht sogar beschissener als Dir, weil sie sich nicht zusaufen oder abschießen mit irgendeiner anderen scheiß verfickten Droge. Klar ich bin nur ein Typ, der dir hier vielleicht die Zeit stielt, was ich aber mit diesem Text bewirken will ist, dass du da draußen merkst, dass du nicht allein bist auf dieser verfickten drecks Welt, dem es so geht.
Mein Rat:
Deswegen nimm dir einfach mal die Zeit und komm zu uns in die Gruppe. Das blöde ist, dass mein Freundeskreis an einem Freitagabend ist. Alter, ich kann mir manchmal auch was anderes am Freitagabend vorstellen, aber wenn ich dann in der Gruppe bin, bin ich froh, dass ich dort hin gegangen bin. Und deswegen Digger informier dich ein bisschen und komm in die Gruppe! Mann das wird dir gut tun, glaub mir!
Ich bin Daniel, 31 und seit 2 Jahren im Freundeskreis
Mein Freundeskreis gehört zu meinem festen Wochenplan, jeder Donnerstagabend ist reserviert und tut mir gut. Auch die angebotenen Seminare sind eine wirkliche Bereicherung in meinem Leben.
Ich bin Daniel, 31 und seit 2 Jahren im Freundeskreis
Mein Freundeskreis gehört zu meinem festen Wochenplan, jeder Donnerstagabend ist reserviert und tut mir gut. Auch die angebotenen Seminare sind eine wirkliche Bereicherung in meinem Leben.
Von der Reha in den Freundeskreis
Zum ersten Mal traf ich mit dem Freundeskreis während meiner ersten Entgiftung zusammen. Eine Mitpatientin hat dort den Kontakt hergestellt und ich bin interessehalber mitgegangen. Der erste Besuch war sehr beeindruckend, ich wurde herzlich aufgenommen und konnte offener denn je über meine Probleme reden. Dies war für mich der erste Schritt zu einer vermeintlich sicheren Zukunft meiner Abstinenz.
Nach der Entgiftung besuchte ich den Freundeskreis eine Weile weiter so oft ich konnte. Leider hat dies aus zeitlichen Gründen nicht mehr geklappt. Zu diesem Zeitpunkt dachte ich dann auch, dass ich über den Berg wäre und ich die mir dort gegebene Unterstützung und Geborgenheit nun nicht mehr brauche.
Dies sollte sich als fataler Fehler herausstellen.
Mein Freundeskreis und ich
Nach ca. einem halben Jahr Abstinenz hatte ich nun aus heiterem Himmel einen Rückfall. Ich wusste nicht, wie mir geschah. Zum Glück wusste ich zu diesem Zeitpunkt, wie ich zu handeln habe. Ich habe so schnell es mir möglich war einen Termin zu einer erneuten Entgiftung vereinbart. Nun begann für mich jedoch eine sehr schwere Zeit. Nach der Entgiftung kam der nächste Rückfall. Zu diesem Zeitpunkt weihte ich dann auch meine Familie und Freunde ein, die durch die weite Entfernung von all dem noch nichts mitbekommen hatten. Auch mit dem Freundeskreis trat ich wieder in Kontakt und wurde unterstützend empfangen. Durch die vielen Gespräche und Tipps, die mir gegeben wurden, war mir nun auch klar, dass ich um eine Langzeittherapie nicht herumkommen würde. Zudem lud ich meine Mutter ein, mit mir in den Freundeskreis zu kommen und sich mal anzuschauen, was dort so geschieht. Dies war für meine Familie einer der ergreifendsten Momente, die zu meiner Suchtkarriere gehören. Nun wussten sie, dass ich trotz einer Entfernung von ca. 500 km eine Art Ersatzfamilie habe.
Zu diesem Zeitpunkt war ich in einer Phase, in der ich aus ärztlicher Sicht bis zur Reha hin weiter trinken sollte. Dies gelang mir mit Hilfe des Freundeskreises und der Familie so gut, dass ich den ganzen Tag zwar auf Promille war, aber nur so viel getrunken habe, dass es zu keinen größeren Entzugserscheinungen kam und ich somit nicht durch einen Selbstentzug in Gefahr kam. Natürlich gab es den Versuch zum Selbstentzug, jedoch kann ich niemandem empfehlen, dies nachzumachen. Die Gefahr, der man sich und sein Leben damit aussetzt, ist nicht zu unterschätzen.
Nun stand die Reha an. Eine Woche vor der Reha ging ich ins Krankenhaus, um mich ein hoffentlich letztes Mal zu entgiften. Während der Reha habe ich weiterhin Informationen vom Freundeskreis bzgl. Veranstaltungen und Gruppenabenden erhalten. Einen dieser Gruppenabende konnte ich während der Reha mit der Zustimmung meiner Therapeutin sogar besuchen.
Wie sich mein Leben seither verändert hat
Nach der Reha ging ich sofort wieder in den Freundeskreis und konnte berichten, wie die Zeit dort war und was ich erlebt habe. Dies war mir eine sehr große Hilfe. Weiterhin wurde mir durch mein nun „nüchternes“ Urteilsvermögen immer bewusster, warum der Freundeskreis „Freundeskreis“ heißt. Ich begann weitere Zeit in den Freundeskreis zu investieren und beteilige mich an zusätzlichen Gruppenaktivitäten. Auch die angebotenen Seminare sind eine wirkliche Bereicherung in meinem Leben.
Ich bin Tim, 27 und seit 4 Jahren im Freundeskreis
Um dauerhaft abstinent bleiben zu können und die Probleme zu bewältigen, die nach der Reha auf einen zukommen, ist für mich die Teilnahme an meinem Freundeskreis absolut notwendig. Es macht das Leben einfach leichter.
Ich bin Tim, 27 und seit 4 Jahren im Freundeskreis
Um dauerhaft abstinent bleiben zu können und die Probleme zu bewältigen, die nach der Reha auf einen zukommen, ist für mich die Teilnahme an meinem Freundeskreis absolut notwendig. Es macht das Leben einfach leichter.
Von der Reha in den Freundeskreis
Nach der Reha fühlte ich mich sehr unsicher und ängstlich. Ich wollte natürlich keinen Fehler machen und nicht rückfällig werden. Aber ich habe mich auch gefreut, nach 3 Monaten Reha wieder zu Hause zu sein und jetzt endlich mit meinem neuen Leben loslegen zu können. Ich habe mir die Ratschläge aus der Therapie zu Herzen genommen und versucht, diese so gut wie möglich zu befolgen. Außerdem habe ich mich weitestgehend von meinen alten Freunden getrennt (bis auf einen, der mittlerweile auch clean ist und mit dem ich schon vorher befreundet war).
Außerdem war es für mich sehr wichtig, eine Beschäftigung zu haben. Vorher war ich ja den ganzen Tag mit Konsum oder dem Drumherum beschäftigt. Ich hatte nach meiner Reha also eine große Lücke zu füllen. Ich habe deshalb meine Hobbys von vor der Sucht wieder aufgenommen und intensiviert. Was mir auch geholfen hat, waren die Abstinenzkontrollen, die ich durchführen musste, um meinen Führerschein wieder zu bekommen. Da ich Autos und Motorräder liebe, und ich meinen Führerschein unbedingt wiederhaben wollte, war ein Rückfall keine Option. Natürlich spielt auch der Freundeskreis eine wichtige Rolle. Ich konnte hier von erfahrenen Gruppenmitgliedern lernen, wie man erfolgreich abstinent bleibt.
Mein Leben drehte sich nur um Drogen bzw. um mich selbst. Im Grunde ist das bei allen Süchtigen die gleiche Geschichte. Ich habe zum Glück meinen Job nicht verloren und auch keine Schulden gemacht. Nur mein Führerschein war weg, ich bin also noch einigermaßen glimpflich davongekommen. Auch bleibende körperliche Schäden habe ich keine.
Im Moment bin ich in der komfortablen Situation, keinerlei Suchtdruck oder Lust auf Konsum zu verspüren. Ich muss mich daher also nicht großartig motivieren.
Sollte es doch einmal zum Gedanken an Drogenkonsum kommen, denke ich daran, weshalb ich damit aufhören wollte und wie weit ich in meinem Leben gekommen bin, seitdem ich abstinent bin. Wenn ich dann noch daran denke, was ich durch einen Rückfall alles verlieren könnte, rückt der Gedanke ganz schnell wieder in weite Ferne. Außerdem kann ich das meinen Angehörigen nicht nochmal antun. Es wären sehr viele Menschen sehr enttäuscht von mir. Ich habe durch meine Sucht zu viele Menschen zu oft verletzt. Das möchte ich niemandem mehr antun.
Mein Freundeskreis und ich
Ich bin ein paar Monate nach meiner Therapie in eine andere Selbsthilfegruppe gegangen. Dort wurden allerdings keine für mich relevanten Themen besprochen. Zum Freundeskreis kam ich, nachdem ich einen Rückfall hatte. Das war ca. 1 Jahr nach meiner Therapie. Ich bin mir nicht mehr ganz sicher, aber ich glaube, dass ich von der Beratungsstelle für Suchtkranke eine Broschüre mit allen Selbsthilfegruppen in der Umgebung bekommen hatte.
Nach meinem Rückfall wurde mir klar, dass ich mich intensiver mit dem Thema Sucht beschäftigen muss. Daher habe ich von meiner alten Gruppe zum Freundeskreis gewechselt. Ich habe dann ca. 2 Jahre später nochmal in einen anderen Freundeskreis gewechselt. Warum ich überhaupt eine Selbsthilfegruppe aufgesucht habe war, weil ich wusste, und mir das auch in der Reha klar gemacht wurde, dass es nach der Reha nicht vorbei ist. Erst dann geht es eigentlich richtig los. Im geschützten Rahmen der Klinik nicht zu konsumieren ist relativ einfach. Das Ganze dann alleine hinzubekommen ist die eigentliche Herausforderung. Man kann ja auch in den 3 Monaten Therapie nicht die gesamte Zeit des Konsums aufarbeiten. Es gibt viele Dinge, die man im Nachhinein erst wieder ins Lot bringen muss. Auch die Angehörigen müssen erst über einen langen Zeitraum wieder Vertrauen schöpfen, nachdem man das in der Sucht so oft missbraucht hat. Darüber hinaus muss sich die neu gewonnene Lebenseinstellung über einen langen Zeitraum festigen. Man muss ja zuerst auch Erfahrungen mit der Abstinenz sammeln. All das geht ja erst nach der Reha so richtig los.
Bei beiden Freundeskreisgruppen, die ich bisher besucht habe, wurde ich sehr freundlich aufgenommen und hatte kaum Hemmungen, über meine Geschichte und meine Probleme zu reden. Da sich in meiner Reha auch mehrere Selbsthilfegruppen vorgestellt hatten, wusste ich bereits, was auf mich zukam. Die einzige Angst, die ich hatte war, an eine christliche Gruppe bzw. eine Gruppe, die mich zu einer Religion bekehren möchte, zu geraten. Jeder kann glauben, was er will, damit habe ich kein Problem, sofern auch andere Meinungen akzeptiert werden. Ich selbst halte nicht viel von Religion. Ich höre mir ab und zu gerne die Meinungen von Pfarrern o. ä. an, aber ob ich der gleichen Meinung bin, entscheide ich selbst. Sofern dieses Grundprinzip in einer Selbsthilfegruppe gewahrt wird und niemand für seine Ansichten ausgegrenzt wird, ist das für mich in Ordnung.
Der Freundeskreis ist für mich eine Möglichkeit zum Austausch von Erfahrungen mit anderen, die ebenfalls, wie ich, suchtkrank sind. Durch den geschützten Rahmen, in dem die Treffen stattfinden, ist es mir auch möglich, für mich sehr unangenehme Themen anzusprechen. Diese werden vertraulich behandelt. Es ist dadurch einfacher, meine Probleme zu übermitteln, so dass ich verstanden werde, weil die meisten Gruppenmitglieder in der gleichen Situation sind oder waren und ich somit bezüglich meiner Entscheidungen auf die bereits gemachten Erfahrungen der anderen Gruppenmitglieder zurückgreifen kann. Das minimiert das Risiko, eine falsche Entscheidung zu treffen, und nimmt mir auch Unsicherheit. Somit wird auch meine Abstinenz gefestigt.
Durch regelmäßiges Erscheinen zu den Treffen sorge ich außerdem dafür, dass ich nicht unachtsam werde und dadurch meine Suchtkrankheit nicht mehr ernst genug nehme. Durch den geschützten Rahmen, in dem die Treffen stattfinden, ist es mir auch möglich, für mich sehr unangenehme Themen anzusprechen, da ich weiß, dass meine Themen in der Gruppe vertraulich behandelt werden und ich mir keine Sorgen darüber machen muss, dass irgendetwas nach außen dringt und evtl. in die falschen Ohren gelangt. Nicht zuletzt gibt es in unserer Gruppe auch immer etwas zum Lachen und ich habe Spaß an den Sitzungen.
Hier mal ein Lob an unseren Gruppenleiter, der, wie ich finde, einen sehr, sehr guten Job macht. Er fragt immer an den richtigen Stellen nach und hat ein sehr gutes Gespür dafür, was die Gruppenmitglieder umtreibt. Er unterbricht auch, wenn jemand sich zu sehr in einen Monolog hineinsteigert, und zwar ohne, dass derjenige sich dann verletzt fühlt. Die Gruppe steht und fällt mit dem Gruppenleiter, und einen besseren könnte ich mir für den Job in unserer Gruppe nicht vorstellen. Ansonsten finde ich die Zusammensetzung der Gruppe gut. Es gibt niemanden, von dem ich sagen könnte, dass ich ihn nicht mag. Man kann sich mit allen gut austauschen und diskutieren.
Ich nehme nur die Gruppensitzungen der Freundeskreise in Anspruch. Die angebotenen Seminare sind für mich meistens nicht interessant bzw. ich finde, man kann diese Themen auch in der Gruppe besprechen, wenn nötig. Ich bin außerdem beruflich stark eingespannt und achte darauf, mich in meiner Freizeit genügend zu entspannen. Da fehlt dann einfach auch die Zeit.
Ich hatte viele wertvolle Erfahrungen im Freundeskreis, zu den Wertvollsten zählen das Wissen, dass es auch andere gibt, die den gleichen Mist gebaut haben; dass es für jedes Problem eine Lösung gibt, auch wenn diese auf den ersten Blick nicht sichtbar ist; und dass es sehr wichtig ist, über seine Probleme zu reden, denn das nimmt Druck und macht die Lösungsfindung einfacher.
Wie sich mein Leben seither verändert hat
Die Treffen der Freundeskreise finden abends, außerhalb meiner Arbeitszeiten und in meiner Nähe statt. Daher lässt sich eine regelmäßige Teilnahme leicht realisieren.
Ich habe noch etwas mit den Auswirkungen meiner Krankheit zu kämpfen, aber in den letzten 4 Jahren habe ich mich um locker 10 Jahre weiterentwickelt. Ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass ich mich so positiv verändern kann.
Mein Rat:
Nach der Reha ist man noch nicht so weit, wie man das vielleicht glaubt oder gerne sein würde. Um dauerhaft abstinent bleiben und die Probleme bewältigen zu können, die nach der Reha auf einen zukommen, ist die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe absolut notwendig. Es macht das Leben einfach leichter.
Ich bin Paul, 36 und seit 1 Jahr im Freundeskreis
Im Freundeskreis finde ich Ruhe, Gelassenheit und interessante Gespräche mit Gleichgesinnten. Und genau bei diesen Personen fühle ich mich geborgen wie in einer großen Familie.
Ich bin Paul, 36 und seit 1 Jahr im Freundeskreis
Im Freundeskreis finde ich Ruhe, Gelassenheit und interessante Gespräche mit Gleichgesinnten. Und genau bei diesen Personen fühle ich mich geborgen wie in einer großen Familie.
Von der Reha in den Freundeskreis
Zunächst war der Alkohol ein Genussmittel. In meinem Umfeld wurde immer Alkohol getrunken. Im Laufe der Zeit wurde meine Trinkmenge immer mehr. Der Alkohol machte mich lockerer und ich konnte meine Probleme wunderbar damit verdrängen. Überlastung und Versagensängste haben mich immer weiter in die Sucht getrieben.
Ich hatte gesundheitliche Probleme, Krampfanfälle und epileptische Anfälle bis hin zu Blackouts. Ohne Alkohol ging nichts mehr. Gleichzeitig wurde der Druck von meiner Frau immer größer. Sie hat mir mit der Trennung gedroht.
Mir wurde in meiner Entgiftung von anderen Betroffenen der Freundeskreis empfohlen, aus Neugierde und weil ich Hilfe brauchte, bin ich noch während der 3-wöchigen Entgiftung zum Freundeskreis gegangen.
Mein Freundeskreis und ich
Ich war schon aufgeregt und ängstlich vor meinem ersten Besuch. Nachdem die Stuhlkreise in verschiedenen Filmen doch immer wieder etwas durch den Kakao gezogen werden, macht man sich da schon seine Gedanken ob das wirklich so ist. Es hat sich nur teilweise bewahrheitet, klar man sitzt im Kreis und führt Gespräche, aber die Menschen und das Drumherum ist völlig anders. Ich wollte gerne mit meiner Frau alt werden, das hat mich motiviert, mit dem Trinken aufzuhören. Deshalb gehe ich gerne in den Freundeskreis. Ich fühle mich dort sehr wohl. Im Freundeskreis finde ich Ruhe, Gelassenheit und interessante Gespräche mit Gleichgesinnten. Und genau bei diesen Personen fühle ich mich geborgen wie in einer großen Familie.
Mein persönlicher Gewinn ist der alltägliche Umgang mit meiner Alkoholsucht. Ich habe durch Gespräche auch die Gründe meiner Sucht erkannt. Meine wichtigsten Erfahrungen: Menschen nicht gleich in eine Schublade stecken, bevor man ihre Geschichte nicht kennt. Einfach zuhören tut gut. Wenn man mit anderen sein Schicksal oder seine Erkrankung teilt, wird es viel einfacher, damit umzugehen.
Wie sich mein Leben seither verändert hat
Ich besuche die wöchentlichen Gesprächstreffs und ab und zu auch mal eine Wanderung oder ein Grillfest. Heute fühl ich mich wieder quicklebendig, mein Körper ist wieder gesund und meine Psyche stabil. Meine Familie ist wunderbar und ich werde bald wieder Vater. Ich kann meine Firma wieder in geregelten Bahnen führen und mein Familienleben ist besser als je zuvor. Ich möchte ein fürsorglicher Vater, treuer Partner und guter Geschäftsmann sein.
Mein Rat:
Ich würde jedem empfehlen, nach einer Reha eine Selbsthilfegruppe aufzusuchen, es auszuprobieren und am besten regelmäßig hinzugehen. Natürlich würde ich einen Freundeskreis empfehlen, da es dort einfach am besten passt. Ganz nach dem Motto: „Willkommen in der großen Freundeskreis-Familie!“
Ich bin Felix, 34 und seit 5 Jahren im Freundeskreis
Die Menschen in meinem Freundeskreis haben viel Lebenserfahrung. Sie verstehen, was ich sage, weil sie selbst ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Es ist toll, sich nicht ausgestoßen zu fühlen.
Ich bin Felix, 34 und seit 5 Jahren im Freundeskreis
Die Menschen in meinem Freundeskreis haben viel Lebenserfahrung. Sie verstehen, was ich sage, weil sie selbst ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Es ist toll, sich nicht ausgestoßen zu fühlen.
Von der Reha in den Freundeskreis
Ich war 9 Tage in der Entgiftung. In dieser Zeit war ich arbeitslos. Die ersten Tage zu Hause nach der Entgiftung war die schlimmste Zeit. Ich habe den Scherbenhaufen gesehen, den ich die letzten 10 Jahre angerichtet habe. Keiner war mehr da, ich hatte keine Freunde mehr, ich hatte alles zerstört. Meine Eltern wollten nichts von meiner Sucht wissen, sie haben weggeschaut. Ich war völlig überfordert und ich hatte große Zukunftsängste. „Wie krieg ich das alles wieder in Griff?“ Mein Entzug war jedoch so abschreckend, dass ich dorthin auf keinen Fall mehr gehen wollte. Ich hatte Angst davor und diese Angst hat mich trocken gehalten. Ich habe mein Leben als Strafe für meine Willensschwäche gesehen und gedacht, dass ich es verdiene, diesen Suchtdruck aushalten zu müssen, es war ja meine eigene Schuld. Mein Leben war in dieser Zeit sehr anstrengend, da ich keine Freiheit, keine Selbstbestimmung erlebt habe und mich selbst nicht wahrnehmen konnte.
In den ersten Monaten habe ich ein Suchttagebuch geführt und ich konnte mich bei meinem Bruder ausheulen. Zwei Monate nach der Entgiftung konnte ich wieder bei meinem alten Arbeitgeber anfangen. Der Suchtdruck und die Lebensangst waren meine ständigen Begleiter. Erst nach acht Monaten habe ich gemerkt, dass ich das allein nicht schaffe. Ich habe einen Flyer der Freundeskreise in die Hand bekommen und ich habe mich überwunden in den Freundeskreis in Herrenberg zu gehen. Obwohl ich trotzdem noch dachte, dass das eigentlich Zeitverschwendung ist. Die Angst, mich bloßzustellen, begleitete mich. Mein Leidensdruck war jedoch so groß, dass ich diese Angst überwand. Mir war egal, was kommt, es konnte nicht mehr schlimmer werden. Und ich hätte weniger durchgemacht, wenn ich früher hingegangen wäre.
Mein Freundeskreis und ich
Die Menschen im Freundeskreis haben eine riesige Lebenserfahrung. Sie verstehen was ich sage, weil sie selbst ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Die meisten sind ehrlich. In meinem Freundeskreis sind alle Altersgruppen vertreten. Die Älteren sind länger trocken und sie sind für mich ein gutes Vorbild. Das motiviert mich. Manche der Freundeskreisler sind auch etwas anstrengend, aber ich werde nicht verspottet, sondern angenommen.
Am Anfang habe ich nicht verstanden, dass es nicht um Leistung geht. Ich konnte hingehen, die Zeit absitzen, ohne getriezt zu werden. Bei meinen ersten Treffen war mir das suspekt. Ich habe der Sache nicht so getraut. Ich hatte Angst davor, dass ich reden MUSS und mich alle anstarren. Ich habe es ein paar Mal in der Gruppe ausgehalten und nach jedem Abend eine unbestimmte / undefinierbare Erleichterung erlebt. Ich konnte es gar nicht begreifen, was es war, aber ich war die Woche über stabiler und das hat mich motiviert jede Woche wieder hin zu gehen.
Außer der Gruppe und dem Sommerfest habe ich mich bisher noch nicht auf Seminare oder Arbeitstage getraut. Ich habe Angst nicht mithalten zu können und es sind mir auch zu viele Menschen.
Meine drei wichtigsten Erkenntnisse durch die Freundeskreise sind: Es ist nicht messbar, was es einem bringt, aber ich fühle eine unbestimmte Erleichterung. Jeder kann, egal in welchem Alter, die Kurve kriegen und die Notbremse ziehen. Jeder kann sein Leben immer ändern. Und man kann auch ohne Alkohol erstaunlich gut feiern.
Wie sich mein Leben seither verändert hat
Heute geht es mir AUSGEZEICHNET!
Meine Stressresistenz und meine Leistungsfähigkeit sind sehr hoch, ich benötige weniger Medikamente und kann den Kontakt mit Menschen genießen. Ich bin unabhängig und frei. Ich kenne heute meine Vorteile und ich kann machen, was ich möchte. Unabhängigkeit und Selbstbestimmung geben mir eine große Freiheit. Ich muss nicht mehr planen, wie ich an den Stoff komme. Ich kann jetzt Auto fahren, wann ich möchte.
Es ist toll, bei den anderen im Freundeskreis zu sein und sich nicht ausgestoßen zu fühlen. Wenn ich nicht da bin, fragen die Menschen im Freundeskreis nach mir und wie es mir geht. Das gibt mir Selbstbestätigung. Sie würdigen, was ich erreiche. Ich darf jeden anrufen, zum Teil auch nachts. Es fühlt sich gut an, zu wissen, dass jemand auf mich wartet. Am Anfang hatte ich immer das Gefühl der Erleichterung, wenn ich in der Gruppe war. Ich kann mich dort offenbaren, ohne dass mit dem Finger auf mich gezeigt wird. Ich mache mich nicht lächerlich. Durch den Freundeskreis kann ich wieder den Umgang mit Menschen pflegen. Früher habe ich mich eingeschlossen und allein getrunken, heute kann ich wieder auf Menschen zugehen, mich mitteilen und meine Meinung sagen. Der Freundeskreis ist für mich ein Übungsfeld zum Reden und Zuhören.
Mein Rat:
Du solltest dir auf jeden Fall während der Reha oder Entgiftung eine Gruppe suchen und Kontakt aufnehmen. Mach am besten gleich einen Termin aus und kündige dich an. Damit hast du nahtlos in der Woche danach eine Verpflichtung und gehst auch hin. Suche dir jemanden, den du Tag und Nacht anrufen kannst. Mir hat ein Suchtdrucktagebuch geholfen. Man sieht bei diesem Tagebuch sehr deutlich die guten Tage, die guten Zeiten und stellt fest, dass es meistens nicht so viele schlechte Zeiten gab. Meine Erfahrung ist, dass die guten Phasen immer länger und die schlechten Phasen immer kürzer werden. So prägt sich das Gute besser ein und der Blick wird verändert.
Lass los und spüre die Freiheit
Nur wer Altes loslässt, kann Neues erreichenDu bist die ersten Schritte aus der Sucht in Richtung persönliche Freiheit gegangen. Glückwunsch! Jetzt ist es an der Zeit, dranzubleiben und der Gefahr eines Rückfalls aktiv vorzubeugen.
Denn wer es schafft, nicht rückfällig zu werden, lässt das Risiko gravierender körperlicher und sozialer Folgen durch die Sucht hinter sich. Er hat die Chance, seinen Körper wieder neu lieben zu lernen und familiär wie gesellschaftlich dauerhaft Fuß zu fassen. Auch wenn es einfach klingt: Reden hilft. 80 Prozent der suchtkranken Menschen, die regelmäßig eine Selbsthilfegruppe besuchen, erreichen ein nachhaltig abstinentes oder cleanes Leben. Du kannst dazugehören!
Die Zukunft gehört dir
Bei uns darfst du ganz du selbst seinAls Freundeskreise setzen wir uns für suchtgefährdete und suchtkranke Menschen und für ihre Angehörigen ein. Unser Ziel ist es, ein Leben ohne Sucht zu führen – selbstbestimmt, einzigartig und mit neuen Perspektiven.
Viele von uns haben eine stationäre oder teilstationäre Therapie hinter sich. Manche konnten aber auch aus den Gesprächen so viel Kraft gewinnen, dass sie es ohne Therapie geschafft haben. Jeder Mensch ist anders.
Bei uns wirst du so akzeptiert, wie du bist. Erlebe, wie gut es tut, nicht alleine zu sein und gemeinsam Schritte zu gehen. Wir sind vor, während und nach der Therapie für dich und dir Nahestehende da.
Sucht ist kein Einzelfall, sondern betrifft viele Menschen aus allen Bereichen unserer Gesellschaft. Wir stellen uns dem Problem. Gemeinsam schreiben wir Erfolgsgeschichten, im Kleinen wie im Großen.
für Suchtkrankenhilfe
Unser Name kennzeichnet uns seit über 60 Jahren als starke Gemeinschaft. Jeder ist willkommen in unserem Netzwerk der persönlichen Hilfe. Jeder wird so akzeptiert, wie er ist.
Gelebte Beziehungen und ehrliche Freundschaften sind der Kern unseres Handelns. Denn sie tragen zur Stabilisierung und letztlich auch zur dauerhaften Abstinenz bei.
2200 Gruppenteilnehmer in mehr als 180 Gesprächsgruppen mit über 470 ehrenamtlich Engagierten bieten nicht nur ein großes Netzwerk in ganz Baden-Württemberg, sondern persönliche Ansprechpartner vor Ort.
Wir orientieren uns an der guten Nachricht von Jesus Christus:
Respekt vor dem Leben
Annahme des Einzelnen
Beziehung zueinander
Gelebte Verbindlichkeit
Nutze jetzt deine Chance
Schritte in ein neues Leben erwarten dich.Ein starkes Team
- Du bist nicht allein. Wir haben ähnliche Erfahrungen gemacht. Gemeinsam sprechen wir über Probleme und finden Lösungen.
- Wir nehmen dich ernst. Du darfst so sein, wie du bist.
- Wir sind alle freiwillig hier. Wir halten uns an die gemeinsam vereinbarten Regeln. Was in der Gruppe gesagt wird und passiert, bleibt in der Gruppe.
- In deinem Freundeskreis bekommst du eine Notrufnummer, wenn du willst. Dann bist du zur keiner Zeit auf dich allein gestellt.
Beziehungen, die tragen
- Wir sind eine große Familie, in der du schnell Freunde findest, auf die du dich verlassen kannst.
- Wir lieben Sport, Kino, Grillen, Kanu- oder Motorradfahren und sind offen für neue Ideen.
- Bei uns hat jeder die Chance, Verantwortung zu übernehmen und selbst zum Vorbild für andere zu werden.
- Finde bei uns die Gruppe, die zu dir passt. Wenn dir die erste nicht voll zusagt, probiere es bei einer anderen. Gib nicht auf, bis du wirklich angekommen bist!
Das Leben gemeinsam anpacken
- Wir legen Wert auf offene, ehrliche Gespräche.
- Wir helfen dir bei Fragen in deiner Familie.
- Wir helfen dir bei schriftlichen Angelegenheiten.
- Wir unterstützen dich bei deiner Jobsuche.
- Wir bieten viele Weiterbildungsmöglichkeiten für deine persönliche Entwicklung.
- Wir begleiten dich auf dem Weg in ein neues Leben.
Finde deinen Freundeskreis
Wir sind auch in deiner Nähe.Freundeskreis Suche
Häufig gestellte Fragen und Antworten
Wer Fragen hat, kann nur gewinnenDer Name „Freundeskreis“ kennzeichnet die Gruppe als Gemeinschaft: Ein Kreis von Freunden – ein Netzwerk der persönlichen Hilfe. Ein Freund ist ein Mensch, der mich annimmt, wertschätzt, versteht und nicht bewertet. Auf Freunde kann ich mich verlassen und Freunde können sich auf mich verlassen.
Die Freundeskreise verstehen sich als Selbsthilfegemeinschaft. Selbstbestimmung, Eigenverantwortung, Gleichberechtigung und Freiwilligkeit – das ist Selbsthilfe. Menschen kommen zu uns, weil sie ihre Probleme nicht mehr ohne Suchtmittel bewältigen können. Die Erfahrungen der anderen Gruppenteilnehmer machen Mut und setzen einen Umdenkprozess in Gang. Damit eröffnen sich neue Möglichkeiten, das Leben zu gestalten.
Die Freundeskreise treffen sich an vielen Orten. Über 100 Freundeskreise mit über 180 Selbsthilfegruppen sind in Baden-Württemberg aktiv. Unser Angebot in deiner Nähe findest du hier: Freundeskreis finden
Wenn du in deinem Ort keinen Freundeskreis findest, schaue doch einmal in deiner Nachbarschaft nach. Zur Info: Die Karte zeigt nur Freundeskreise in Baden-Württemberg an. Die Freundeskreise für Suchtkrankhilfe sind aber bundesweit tätig. Und es gibt auch Selbsthilfegruppen anderer Verbände. Wenn du Fragen hast, schreibe uns einfach eine E-Mail und wir helfen dir gerne weiter: E-Mail senden
Die Gruppen der Freundeskreise treffen sich in der Regel einmal wöchentlich. Die genauen Zeiten erfährst du, indem du deinen Freundeskreis aus der Karte auswählst: Freundeskreis finden. Ein Treffen dauert in der Regel eineinhalb bis zwei Stunden. Es gibt dazu keine vorgeschriebene Regel.
Die Teilnahme bei den Freundeskreisen ist gratis – aber sicher nicht umsonst 😉. Unsere Mitarbeitenden engagieren sich ehrenamtlich.
Du kannst jederzeit gerne jemanden mitbringen, egal ob Freund, Kollege oder Familienangehörigen. Jeder ist bei uns willkommen.
Ja. Du bist sogar ausdrücklich eingeladen, deine/n Partner/in mitzubringen. Die gemeinsame Gruppenteilnahme kann euch helfen, die Krankheit und ihre Dynamik zu verstehen – auch wie sie sich in eurer Familie auswirkt – und ihr könnt Tipps zur Gestaltung eines trockenen und cleanen Alltags bekommen. Mit diesem Informationsgleichstand habt ihr eine gute Grundlage, um gemeinsam Neues auszuprobieren.
Die Gruppenstärke ist variabel. In der Regel liegt sie zwischen fünf und zwanzig Personen. Eine größere Gruppe teilt sich dann in Untergruppen auf.
Wir sitzen in der Regel im Kreis, so hat jeder die Chance den anderen wahrzunehmen. Die Gruppenstunde beginnt mit der Begrüßung durch den/die Gruppenbegleiter/in. Wer ein aktuelles Anliegen hat, beginnt und bekommt so viel Redezeit wie nötig. Anschließend erzählt jede/r, wie die letzte Woche gelaufen ist – und von seinen Erfolgen, nämlich wie er die letzten Tage trocken oder clean überstanden hat (oder auch nicht). Wenn es die Zeit zulässt, wird noch über ein Thema, das meist mit der Suchtbewältigung zu tun hat, gesprochen.
Niemand MUSS etwas sagen oder erzählen. Jeder gibt nur so viel von sich preis, wie er/sie mag. Es findet kein Verhör statt . Du allein bestimmst, was du mit uns teilst. Allerdings: Offenheit hilft.
Aufgrund unserer Entstehungsgeschichte sprechen wir mit unserem Gruppenangebot in erster Linie Menschen an, die Probleme mit Alkohol, Drogen oder Medikamenten haben. Wir sind jedoch auch für Mehrfachabhängige oder Betroffene anderer Suchtformen offen. Unser gemeinsames Anliegen und Ziel ist die Bewältigung der jeweils persönlichen Abhängigkeit.
Erfahrungsgemäß gelingt ein dauerhaft abstinentes oder cleanes Leben wesentlich leichter, wenn du mit Hilfe Gleichgesinnter aufmerksam bleibst und nie vergisst, dass du suchtkrank bist. Außerdem kannst du deine Erfahrungen, die du auf dem Weg in die Abstinenz gemacht hast, an neue Gruppenbesucher weitergeben – eine coole neue Erfahrung.
Bei uns ist jede/r Suchtkranke und Interessierte willkommen, egal an welchem Punkt des Krankheitsprozesses oder der Genesung er/sie sich befindet. Durch unseren Erfahrungsaustausch erhältst du wertvolle Impulse, die du ausprobieren kannst, um trocken oder clean zu werden. Wir wissen aus eigener Erfahrung, dass der Weg zu einer dauerhaften und zufriedenen Abstinenz nicht immer leicht ist, deshalb geben wir unsere Erfahrungen gerne weiter und zeigen, dass es gelingen kann.
Vor einer Gruppe (noch) unbekannter Menschen über bisher geheim gehaltene Sorgen und Probleme zu reden, erfordert erst einmal Mut. Unsere Gruppenbegleiter führen neue Besucher behutsam an die ungewohnte Situation heran. Und schnell wirst du merken, dass die vorurteilsfreie und verständnisvolle Gesprächsatmosphäre auf Augenhöhe stattfindet und sich jede/r so zeigen kann, wie er/sie ist.
Du allein bestimmst, was du erzählst. Und wenn du erst einmal nur zuhören möchtest, ist das völlig okay!
Verantwortung hat zuerst jeder für sich selbst und dann den anderen Gruppenmitgliedern gegenüber entsprechend den vereinbarten Gruppenregeln. Wenn du länger dabei bist zum Beispiel: Anrufen, wenn du einmal nicht kommen kannst oder Absprachen einhalten, die fürs Gelingen des Gruppenabends nötig sind.
Was wir in der Gruppe besprechen, wird vertraulich behandelt. Deine Teilnahme wird ohne deine Einwilligung nicht an Außenstehende mitgeteilt, auch nicht an Mitarbeitende von Suchtberatungsstellen, Fachkliniken oder Ämtern.
Ein wichtiges Prinzip der Selbsthilfe ist, dass Betroffene ihre Gruppen eigenverantwortlich organisieren und begleiten. Fachleute werden gelegentlich als Referenten für einen Gruppenabend gewonnen. In der Selbsthilfegruppe findet keine ärztliche oder therapeutische Versorgung statt, deine Gruppenteilnahme ersetzt keine Therapie oder ärztliche Behandlung.
Der Besuch einer Selbsthilfegruppe kann jedoch deinen Gesundungsprozess unterstützend begleiten – ganz im Sinn einer alten Selbsthilfe-Weisheit „Selbsthilfe ist keine Therapie, ist therapeutisch jedoch äußerst wirksam“.